Antonio Vivaldi
Vivaldi in a mirror
Sony | Deutsche Harmonia Mundi, 2016
Classic Voice:
Rondo Magazin:
„Vivaldi allo specchio“ è una raccolta di concerti vivaldiani per coppie o doppie coppie di strumenti ad arco, capolavori di una tradizione veneziana seicentesca in cui il gioco della riflessione e rifrazione sonora trae origine dalla esclusiva realtà visiva di una città posata su di uno specchio, la laguna.
Dettagli
Antonio Vivaldi
Concerto RV 553 in B-flat major “for 4 violins obligati”
Concerto RV 554a in C major (arrangement for 2 violins and 2 violoncellos) (*)
Concerto RV 575 in G major “for 2 violins and 2 violoncellos”
Concerto RV 552 in A major “for solo violin and another solo violin as a far echo”
Concerto RV 564 in D major “for 2 violins, and 2 violoncellos obligati”
Concerto RV 561 in C major “1 violin and 2 violoncellos obligati”
Concerto RV 570 in F major “The Sea Storm“ (*)
(*) World Premiere Recordings
Sonatori de la Gioiosa Marca
Giorgio Fava, Giovanni Dalla Vecchia, Massimiliano Tieppo, Mauro Spinazzè, Claudio Rado, Giorgio Pavan, violino
Judit Foldes, viola
Walter Vestidello, Massimo Raccanelli Zaborra, violoncello
Giancarlo Pavan, violone
Giancarlo Rado, arciliuto e chitarra
Giampietro Rosato, cembalo e organo
Press
CD 5 Stelle del Mese
...tecnica immacolata, coesione e flessibilità, coniugano l'organicità compatta della visione d'insieme col terso differenziarsi dei piani sonori in un gioco di riflessi, echi e rifrazioni (un gioco di specchi, appunto) tutto colori cangianti, in supremo equilibrio tra acrobazie virtuosistiche e senso del canto. (Luca Rossetto Casel - Musica 288, luglio-agosto 2017)
Classic Voice
Se la monocromia dell’organico per soli archi non esalta una scrittura vivaldiana così spiccatamente coloristica nei suoi momenti più sontuosi, la separazione spaziale dei blocchi sonori (violini contro violoncelli), l’attacco compatto del tutti nei ritornelli e l’energica scansione ritmica del continuo danno lustro a questa riapparizione dei Sonatori della Gioiosa Marca (...) i componenti dello storico complesso si distinguono per duttilità di fraseggio, ardita proiezione delle parti soliste, buon gusto negli abbellimenti delle ripetizioni e delle cadenze. Qualità non disgiunte, specie nei tempi cantabili, da un’educata vena di malinconia. (Carlo Vitali - Classic Voice, Maggio 2017)
CD des Monats - Dicembre 2016
...Giorgio Fava spielt in jedem Fall solistisch, sein Partner gesellt sich aus dem Ensemble hinzu. Das sind dann die Violinisten Giovanni Della Vecchia, Claudio Rado, Massimiliano Tieppo, Mauro Spinazze bzw. Giorgio Pavan. Ein winziges Detail sei auch genannt, die Sonatori-CD weist zwei Welt-Ersteinspielungen auf, nämlich das Concerto C-Dur RV 55a, arrangiert für zwei Violinen und 2 Cellos, und das Concerto F-Dur "La tempesta di mare", bearbeitet für reines Streicherensemble. "Spiegelt Vivaldi die Stadt Venedig wider? Oder spiegelt sich Venedig in Vivaldis Musik", lautet die erste Zeile im Textbuch der vorliegenden CD "Vivaldi in a Mirror" und spiegelt seinerseits meinen Gedankengang zur CD des Monats November 2016. Dieses Spiegeln der Stadt ist permanent und setzt sich in der Glas- und Spiegelmanufaktur wider. Venezianisches Glas und vor allem venezianische Spiegel waren weltberühmt, ein Alleinstellungsmerkmal sozusagen. Auch das Booklett der Gli Incogniti-CD nimmt diesen Gedanken auf und führt mit folgendem Zitat Michel Tourniers ins Sujet ein: "Die venezianischen Spiegel hängen niemals gerade, sie zeigen dem, der hineinschaut, niemals sein Spiegelbild. Es sind geneigte Spiegel, die den Blick in eine andere Richtung zwingen. Gewiss, sie haben etwas Hinterhältiges, etwas Spitzelhaftes an sich, aber sie bewahren einen vor den Gefahren griesgrämiger und fruchtloser Selbstbetrachtung. Mit einem venezianischen Spiegel wäre Narziss gerettet." Bei aller Schwärmerei für die Lagunenstadt trübt ein nicht unerhebliches Detail hier doch so wohliges Bild: Venedig war nicht nur die Stadt der Kunst und Kultur, sondern vor allem auch die Stadt der Spitzel, Denunzianten und Geheimdienste - bocca di leone, Löwenmaul, der anonyme Briefkasten findet sich in der gesamten Stadt und heute noch am Dogenpalast! Das "Concerto con Violino principale e altro violino per eco in lontano" ist nun die eigentliche Überschrift für die Sonatori-CD. Weniger Wettstreit, mehr Spiegelung, mehr Echo ist die Absicht Vivaldis. So spielen die beiden Solisten nicht gegeneinander, sondern spiegeln sich, ergänzen sich, imitieren sich, sie versetzten den Hörer "in ein optisches Kabinett", liest man im Booklet, Welches Anasthasius Kircher SJ 1646 beschreibt. Bei aller grauen Theorie, die Ausführung der Sonatori ist so exquisit wie immer. Nach wie vor und "forewer young" interpretiert die Truppe auf Höhe der Zeit und in seiner Qualität so zeitlos wie eh und je. Sie erliegen nicht der Versuchung, Vivaldi olympisch spektakulär zu spielen, sondern bewahren Augenmaß und vor allem Seelentiefe. Wie selbstverständlich gelingen die Werke, raffiniert und schelmisch einerseits, mit großen Spaß und Ernsthaftigkeit andererseits. (Robert Strobl - Toccata-Alte Musik aktuell, Dicembre 2016)
Antonio Vivaldi spielte virtuos Geige und er schrieb weit über 200 Konzerte für sein Instrument. Weltberühmt sind seine "Vier Jahreszeiten". Dass Vivaldi sich auch der selteneren Variante von Konzerten für vier Solostreicher widmete, ist weniger bekannt. Das italienische Barockensemble Sonatori de la Gioiosa Marca hat sich jetzt einer Auswahl dieser Konzerte gewidmet - unter der hintersinnigen Überschrift "Vivaldi im Spiegel".
Klingende Spiegelungen
Die Bratschen und die Bässe rollen einen Klangteppich aus. Eine Art Klangsee, in denen sich die vier Soloviolinen mit ihren verspielten Melodielinien spiegeln können. Auch spiegeln sie sich gegenseitig. "Vivaldi im Spiegel" - so haben die Sonatori de la Giosa Marca ihr neues Album überschrieben. Eine Hommage an Vivaldi als Komponisten, der fast sein ganzes Leben lang in Venedig gewohnt und gearbeitet hat. Und das prägt seine Musik: So wie sich in der Lagunenstadt alles - Gebäude wie Menschen - im Wasser der Kanäle spiegelt, so setzt Vivaldis Musik auf klingende Spiegelungen. Insbesondere seine Konzerte mit zwei Soloinstrumentenpaaren ermöglichen vielfältige Klangeffekte und -farben. Als Weltersteinspielung dabei: das C-Dur-Konzert RV 554a, hier arrangiert für zwei Sologeigen und zwei Solocelli. Ein charmant flirrendes Spiegelkabinett. Wie viel Spaß Vivaldi auch an Echo-Effekten hatte, zeigt das italienische Barockensemble mit einem A-Dur-Konzert, das bewusst eine zweite Solovioline als Echo vorsieht. Ein Echo, das teilweise an einen Schatten erinnert.
Ein mitreißendes Album
"Vivaldi im Spiegel" ist ein überzeugendes Konzept-Album, das sensibilisiert für das Spiegelprinzip in der Musik des Italieners. Zugleich sind hier Stücke versammelt, die einfach gut unterhalten. Zumal mit den Sonatori de la Gioiosa Marca Könner am Werke sind, die ebenso präzise wie temperamentvoll spielen. Giorgio Fava, der 1. Geiger des renommierten Ensembles, musiziert beredt und virtuos mit sehr persönlichem Ton. Als Zugabe nach sechs Solokonzerten gibt es eine weitere Weltersteinspielung: das Konzert "La tempesta di mare" - "Der Seesturm", neu arrangiert für Streicherensemble und vier Streichersolisten. Ein mitreißendes Album, das zumindest fast einen Trip nach Venedig ersetzen kann. (Dagmar Penzlin - ndr.de)
Rondo Magazin
Anlässe und Themen lassen sich immer wieder finden, um sich dem Vielschreiber Antonio Vivaldi auf originelle Weise zu nähern. Im Fall des italienischen Top-Ensembles Sonatori de la Gioiosa Marca hat man nun Vivaldis Venedig als einstige Handelsmetropole für Glas und Spiegel wiederentdeckt, um so den Bogen hin zu all den akustischen Reflexionen und Echos in den ausgewählten Concerti für gleich mehrere Solo-Streicher zu schlagen. Und ein schönes Beispiel dafür ist das Konzert für Solovioline A-Dur RV 552, dem sich aus gewisser Entfernung eine zweite Violine hinzugesellt und die erste Stimme magisch reflektiert. Mit diesem Stilmittel der Nachahmung und des Nachhalls sind auch die weiteren sechs Concerti gespickt, von denen immerhin zwei als Weltersteinspielung zu hören sind. Dazu zählt ein Concerto für zwei Violinen und zwei Celli. Das berühmte Konzert „Tempesta di mare“ hat dagegen das Ensemble jetzt für die Aufnahme für Streicher umgearbeitet. Immerhin ist das hier nach allen Regeln der Lautmalerei aufgepeitschte Meer der wohl am kleinteiligsten zersplitterte Klangspiegel, den man sich vorstellen kann. Trotzdem bewahren die Musiker auf ihren historischen Instrumenten wohltuend die Nerven und lassen sich nicht zu allzu überschäumenden und stürmischen Klangeffekten provozieren. In diesem Klassiker wie in all den vorausgegangenen Concerti auch für vier Violinen spielt man wunderbar federnd und mit hörbar großem Spaß an dieser Musik auf und findet doch immer zwischendurch genügend Muße, um in den langsamen Sätzen ihr wertvoll Innerstes zu erkunden. (Guido Fischer - Rondo Magazin)
Greift ein etabliertes Kammermusikensemble wie die Sonatori de la Marca Gioiosa neues Repertoire auf, verspricht das immer aufregende neue Entdeckung. Denn Leidenschaft, Authentizität und genaue Kenntnis der Alten Musik beweisen die italienischen Instrumentalisten in ihrem Zusammenspiel seit mehr als 25 Jahren und blicken dabei auf Auszeichnungen wie dem Echo Klassik und die Zusammenarbeit mit Künstlern wie der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, der Flötistin Dorothee Oberlinger, des Geigers Giuliano Carmingnola oder des Dirigenten Diego Fasolis zurück. Das Ensemble Sonatori de la Marca Gioiosa wurde in der italienischen Stadt Treviso gegründet, von der sie auch ihren Namen ableitet. Die Stadt war in der Renaissance als "Marca Gioiosa e Amorosa" bekannt. Durch die Nähe zu Venedig liegt das Hauptinteresse des Orchesters in der musikalischen Tradition Venedigs, wobei die schier unerschöpflichen Musik von Antonio Vivaldi einen Schwerpunkt des Orchesters bildet. Diesmal untersuchen die Sonatori Elemente musikalischer Spiegel in Vivaldis Musik. In seinen Werken spielte er mit Elementen wie Echos, Nachahmungen und Gegenüberstellungen. Unter den sieben Konzerten für zumeist zwei oder vier paarweise angeordnete Solostreicher befinden sich auch zwei Ersteinspielungen: Das Concerto RV554a in C-Dur arrangierte das Ensemble für zwei Violinen und zwei Celli. Besonders der langsame zweite Satz (ohne Tempo-Angabe) zeigt den Spiegeleffekt in Vivaldis Musik besonders deutlich. Die tiefen und hohen Töne von Geige und Cello lösen sich wie in einem Zwiegespräch ab, bevor sie zu einer harmonischen Einheit verschmelzen, um sich als Echohall wieder zu lösen. Dieser Satz ist einer der Highlights der CD. Hervorzuheben ist außerdem das Konzert RV 561 in C-Dur, mit der ungewöhnlichen Originalbesetzung Geige und zwei Celli, das an den "Frühling" aus den "Vier Jahreszeiten" erinnert. Die zweite Weltersteinspielung ist das Konzert in F-Dur RV 570 "Tempesta Di Mare", erstmals in einer Bearbeitung für reines Streicherensemble. Die Sonatori beweisen Raffinesse im Zusammenspiel, das immer wieder einzelne Solisten mit filigranen Verzierungen bereichern. Eine große Dynamik im Spiel und der Klang der historischen Instrumente sorgen insgesamt für einen frischen Klangteppich, der viel Raum für Entdeckungen lässt. (Birgit Schlinger - Mediabiz.de)
...Noch im selben Jahr, es war 1703 und Antonio Vivaldi herrliche 25 Jahre jung, wurde er zum Maestro di violino am Ospedale delle Pieà ernannt. Ja, Sie vermuten richtig, dass, wenn ich Ihnen solche Geschichten erzähle, sich stets eine besondere musikalische Neuheit dahinter verbirgt. In diesem Fall sogar zwei Weltersteinspielungen! Das italienische Barockensemble und ECHO-Klassikpreisträger Sonatori de la Gioiosa Marca brennt leidenschaftlich für das Venedig des 17. und 18. Jahrhunderts. Dieses Engagement ist nun auf «Vivaldi in a Mirror» (Vivaldi im Spiegel) (Deutsche Harmonia Mundi / Sony Music) zu erleben, mit einer einzigartigen Auswahl an Concertos von Antonio Vivaldi (1678-1741). Im Booklet der CD finden Sie wunderbare Informationen und Gedanken über Venedig und seinen Vivaldi im Spiegel!
Die Inspiration für die Konzerte für zumeist zwei oder vier paarweise angeordnete Solo-Streicher liegt in der Heimatstadt des Komponisten. Denn wie sich die Lagunenstadt im Wasser seiner zahlreichen Kanäle spiegelt, spielt Vivaldi mit kompositorischen Elementen wie Echos, Nachahmungen und Gegenüberstellungen. Zwei Weltersteinspielungen sind dabei: vom Konzert RV 554a in C-Dur arrangierte das Ensemble eine lebendige Version für zwei Violinen, zwei Violoncelli, Streicher und Continuo. Das berühmte Konzert RV 570 in F-Dur «La tempesta di mare» bearbeiteten die Musiker wiederum für ein reines Streicherensemble. Und ich bearbeite jetzt nichts mehr! Ich gehe und höre Vivaldis Musik! (Rosemarie Schmitt - kultur-online.net)
Info
Recording: 10–12 September 2015, Chiesetta San Vigilio, Col San Martino, Italy
Recording & editing: Peter Laenger, Tritonus Musikproduktion GmbH
Cover photo: g AR Pictures/shutterstock
Design: Christine Schweitzer, www.schweitzer-design.de
Cover photo: AR Pictures / shutterstock
Photos ensemble: Giancarlo Rado, Giancarlo Pavan
Total time: 72.03
P & g 2016 Sony Music Entertainment Germany GmbH